Inklusion zur Selbstverständlichkeit machen

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, die Inklusion, ist nicht nur ein zentrales Thema im Kommunalwahlkampf der SPD Hildesheim, sondern auch das Thema einer Veranstaltung mit der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt. Dazu hat die Parteigliederung in den Stadtteiltreff nach Drispenstedt eingeladen.

„Inklusion betrifft alle Teile der Gesellschaft und wird in der Debatte leider häufig auf den Bereich Schule verengt. Dabei sind Änderungen im Denken bei uns allen nötig,“ fasst die Ministerin in ihrem Eingangsreferat zusammen. Besonders im Rahmen der barrierefreien Umgestaltung des Wohnumfeldes müsse stärker auf die Belange von Menschen mit Behinderung geachtet werden. „Dies betrifft nicht nur den Abbau von Schwellen und die Befahrbarkeit mit einem Rollstuhl in der Stadt, sondern auch die Wohnungen, in denen Duschen und Türen barrierefrei gebaut werden müssen“.

Das mit Expertinnen besetzte Podium um die Inklusions- und Demografiebeauftragte der Stadt Hildesheim, Renate Pischky-Winkler, Kristina Schmidt (Dozentin an der HAWK) sowie Hülya Gürcan (Migrationsberaterin bei der AWO und SPD-Kandidatin für den Rat der Stadt Hildesheim) zieht ein positives Fazit in der Inklusionsdiskussion – „Vieles hat sich schon zum Positiven verbessert“. Marion Tiede (Behindertenbeirat der Stadt Hildesheim) wünscht sich an die Politik gerichtet, mehr Rechte im Rahmen der politischen Beteiligung für den Beirat.

SPD-Vorsitzender Bernd Lynack berichtet von den jüngsten Projekten zur Inklusion vor Ort. „Bei uns in Hildesheim ist in den vergangenen Jahren Vieles in Sachen Inklusion bewegt worden: In Kindertagestätten werden ganz selbstverständlich Kinder mit Behinderungen betreut und begleitet, Schulgebäude wurden umgebaut, die Universität richtete einen eigens für Inklusion geschaffenen Studiengang ein, die Kultur- und Sozialszene wurden mit dem Projekt „KULTURinklusiv“ zusammengebracht, beim Stadtjubiläum und Tag der Niedersachsen wurde größter Wert auf Barrierefreiheit gelegt, auf dem Marktplatz werden Kabel und Rohre bei Veranstaltungen unter der Erde geführt, die Arnekengalerie und das Klinikum wurden vom Behindertenbeirat in Sachen Barrierefreiheit beraten.“ 

In die Zukunft gerichtet, muss es aber um dem übergeordneten Ziel, das die Ministerin so zusammenfasst: „Inklusion ist dann erreicht, wenn nicht mehr darüber gesprochen werden muss“ auch in Hildesheim noch Verbesserungen geben. Allen Menschen mit oder ohne Behinderung sollen die gleichen Chancen geboten werden. Und dazu gehören nicht nur Gebärdendolmetscher bei Veranstaltungen oder die Benutzung leichter Sprache.

Moderatorin Ina Stüber (Stellvertr. Vorsitzende SPD Hildesheim) fasst als Ziel zusammen: „Inklusion ist dann gelungen, wenn sie zu einer Selbstverständlich geworden ist.“